Wettbewerb Breite Äcker in Büchenbach

arge mit Landschaft + Design H2


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Städtebau/Dichte

In Anbetracht des akuten Mangels an Bauplätzen der Stadt Erlangen und des damit
verbundenen Wohnungsmangels wurde versucht, unter Zuhilfenahme eines
Fragments des Ideenteils, das Wettbewerbsgebiet respektvoll zu überbauen und zu
verdichten. Als Ergebnis entsteht ein Baugebiet mit ausgewogener Überbauung und
wirtschaftlicher und urbaner Dichte.
In diesem Zuge entstanden auch viele Grünflächen. So rückt z.B. das Baugebiet
vorsichtig von der Straßenkante zurück. Somit entsteht zwischen der Straße und
der Bebauung ein „grüner Filter“.
Die Geschosswohnungen sind in Blöcken mit unterschiedlich vielen Geschoßen
angeordnet. Diese beginnen im Norden und erstrecken sich zentral über das
gesamte Baugebiet nach Süden, wo sie auf die „Spange“ der im Viertelkreis
angeordneten Einfamilienhäuser treffen. Die Einfamilienhäuser sind im Süden und
im Westen orientiert und immer paarweise über einen gemeinsamen von der Straße
aus senkrecht verlaufenden Weg erschlossen. Sie sind die niedrigsten Häuser und
bilden mit zweigeschossigen Baukörpern den Übergang ins Grüne. Die Straße macht
einen Bogen, was den Eindruck einer idealen Planstadt erwecken soll. Der
unterschiedliche Radius der „inneren“ und „äußeren“ Häuser bildet dadurch
unterschiedlich große Grundstücke.
Das Baugebiet verdichtet sich zur Mitte in Form von steigender Gebäudehöhe.
Währen sich am Rand die zweigeschossigen Einfamilienhäuser und viergeschossige
Wohnhäuser befinden, sind an den beiden Plätzen fünf- bis achtgeschossige
Wohnhäuser.

Erschließung und Verkehr

Die Erschließung erfolgt über eine Zufahrt vom Adenauerring im Norden des
Baugebiets. Entlang dieser Erschließungsachse verläuft auch die StUB, welche eine
Haltestelle in der Mitte des Baugebiets möglich macht. Mittig angeordnet liegt der
Verteiler. Von hier aus wird der Verkehr auf die jeweiligen Blöcke verteilt. Das
Zentrum des Baugebiets soll bis auf den ÖPNV überwiegend verkehrsfrei bleiben.
Sollte die StUB nicht durch das Baugebiet 413 geführt werden, entsteht hier eine
großzügige Promenade.

Plätze

Plätze fördern nicht nur die Orientierung für das Wohnquartier, sondern reduzieren
auch die entstehende Schallbelastung durch den Verkehr.
Im Bereich des Wendepunkts für den Gelenkbus, sowie gegenüber, im Bereich der
möglichen StUB Haltestelle ist ein urbaner Platz aus zwei, an gegenüberliegenden
Seiten der Straße liegenden und versetzten, Freiflächen als zentraler öffentlicher
Raum entstanden. Dieser Platz hat das Potential für ein Stadtteilzentrum. Hier findet
man neben der ÖPNV Anbindung z.B. einen Bäcker, Friseur oder Arzt. Auch der
Mobilpunkt ist an dieser Stelle vorgesehen. Der Platz ist sonst weitgehend frei vom
Individualverkehr.  


Architektur

Als Dachform ist ausschließlich Flachdach mit extensiver Begrünung vorgesehen.
Das Erdgeschoss soll als Hochparterre ausgebildet werden. Dies nützt der Erhöhung der Privatsphäre der im Erdgeschoss liegenden Wohnungen und ermöglicht den Bau der Untergeschoße mit weniger Aushub. Langfristig gesehen, können dadurch die im Untergeschoß liegenden Tiefgaragen einfacher zu Sous-Terrain-Wohnungen umgenutzt werden.

Jugendzentrum

Das Jugendzentrum befindet sich im Nord-Westen des Baugebiets. Es ist ein
freistehender „L“-Baukörper.  Die beiden Schenkel laufen jedoch nicht rechtwinklig
zusammen, sondern in einem Viertelkreis. Das ist die Antwort auf die runde Straße
im Süd-Westen und rundet das Baugebiet nach Nord-Westen ab. Ein Vorplatz bietet
Möglichkeiten für verschiedene Aktivitäten sowie mehrere Stellplätze für Mitarbeiter und Besucher.

Kaltluftschneisen

Die in Baugebiet 412 bereits vorhandenen Kaltluftschneisen in West-Ost-Richtung
werden im Baugebiet 413 fortgeführt. In Nord-Süd-Richtung bildet die
ununterbrochene Achse der Allee/Promenade/ StUB eine zentrale Kaltluftbahn.
Grünflächen Der Entwurf zeichnet sich durch eine Vielfalt an Grünflächen. Während innerhalb des Baugebiets mehrere Pocketparks für urbanes Grün sorgen, sind im Ideenteil
großflächige Grünanlagen angeordnet. Diese dienen den Bewohnern und Sportbegeisterten als Naherholungsgebiet viele Möglichkeiten.

Klima/Energie

Es ist eine Rückhaltung des gesamten Regenwassers vorgesehen. Hierfür sind die
Flachdächer mit extensiver Begrünung und die Tiefgaragendecken mit intensiver
Begrünung in ausreichender Höhe geplant. Das Regenwasser wird nicht in den
Kanal eingeleitet, sondern verdunstet und wird kühlend der Stadtluft zurückgeführt.
Die Stromgewinnung und Warmwasserversorgung basiert auf CO2-neutraler
Technologie. So wird z.B. die Erdwärme genutzt und durch Wärmepumpen zum
Heizen der Wohnhäuser verwendet. Durch die auf den Flachdächern installierte
Photovoltaik Paneele kann ein Teil der Energie dem Stromnetz zurückgeführt werden. Bei dem Lüftungskonzept der Wohnungen wird auf Wärmerückgewinnung
gesetzt.