Wettbewerb
Gesundheitszent-rum in Gronau
Aus diesem Grund wurde das Gesundheitszentrum als Skelettbau konzipiert.
Städtebau | Die Rahmenbedingungen des städtebaulichen Konzepts der Stadt Gronau in Verbindung mit dem Bebauungsplan Nr. 181 sind richtungsgebend für den Entwurf des Gesundheitszentrums. Die Gebäudefigur füllt das durch Baulinien und -grenzen bestimmte Baufeld komplett aus und bildet einen L-förmigen und durchgehend viergeschossigen Baukörper, welcher im Osten direkt an den Bestand angebaut ist und im Westen an die künftige Wege-/Sichtachse angrenzt. Durch die geplante Bebauung des Kurt-Schumacher-Platzes wird dieser verkleinert und der Mittelpunkt in die neu entstehende Sichtachse gelegt. Diese verläuft vor der Hauptfassade des Gesundheitszentrums. Hier befinden sich die Zugänge zu den meisten erdgeschossig verorteten Funktionsbereichen, sowie der Haupteingang. Der Zugangsbereich ist in Form von Arkaden von der Sichtachse abgesetzt, was zum einen den Vorplatz räumlich vergrößert und zum anderen einen geschützten Eingang bietet und die Adresse markiert.
Im Bereich des konservierten historischen Bergfrieds entsteht eine Treppenanlage, welche mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einlädt. Ein Baum dient als Schattenspender und markiert den Fundort.
Bauweise und Wirtschaftlichkeit | Der Entwurf ist als Stahlbeton-Skelettbau konzipiert. Die Stützen, Unterzüge, der Erschließungskern und das Untergeschoß bilden eine Konstante. Die eigentliche Nutzung ist innerhalb des tragenden Gebäuderasters flexibel bespielbar. Das ermöglicht größere Freiheiten bei der Mieterwahl, die zum Zeitpunkt des Wettbewerbsverfahrens teilweise beispielhaft festgelegt ist und hilft dabei einen kompletten Abbruch bei veränderten Rahmenbedingungen zu vermeiden. Die Skelettbauweise wird konsequent auch im Bereich der Terrassen fortgesetzt.
Das tragende Konstrukt entbindet die Fassade von einer tragenden Funktion und bietet die Möglichkeit einer seriellen Vorfertigung der Außenhülle. Die Fassadenelemente überspannen immer ein Raster und werden zeitsparend vor Ort montiert bzw. ausgetauscht.
Energie | Die Planung der Technik soll ebenso flexibel gestaltet werden. Die Installationsebenen sind weitgehend rohbauunabhängig und verlaufen im Hohlboden und/oder in abgehängten Decken. Bei dem Gebäudedach handelt es ich um ein begrüntes Flachdach mit Retentionsebene. So wird das Niederschlagswasser weitgehend über die Pflanzen wieder an die Luft zurückgegeben werden. Die Dachfläche von ca. 800m² bietet viel Raum für Photovoltaik und kann dabei helfen den Energieverbrauch deutlich zu reduzieren. In Kombination mit einer Wärmepumpe bei Nutzung von Erdwärme wird nachhaltig Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen.